– diese Zeichen begegnen uns auf vielen Verpackungen, die sich international im Umlauf befinden. Erfahren Sie im Folgenden, wozu die Recyclingcodes dienen und was die Zahlen in den kleinen Dreiecken auf Lebensmittelverpackungen bedeuten.
Im Recyclingbereich existieren verschiedene Symbole, wie beispielsweise der «Tidyman», «RESY» oder der «Grüne Punkt». International etabliert haben sich mittlerweile die bereits genannten Zeichen mit einem Recyclingsymbol in Form eines Dreiecks, das aus drei Pfeilen besteht, der Nummer in der Mitte des Pfeildreiecks und dem Materialkürzel darunter. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Angabe von Recyclingcodes gibt es in Deutschland nicht. Das bedeutet, die Kennzeichnung erfolgt auf freiwilliger Basis. Anders sieht es in Italien aus, da sind diese Pflicht.
Die Bedeutung der Recyclingcodes
Recyclingcodes setzen sich aus mindestens zwei, höchstens aber drei Bestandteilen zusammen. Die beiden wichtigsten Elemente sind:
- Das Recyclingsymbol: Bestehend aus drei (meist schwarzen oder grünen) Pfeilen, die in Form eines Dreiecks angeordnet sind.
- Die Recyclingnummer: Sie befindet sich in der Mitte des Pfeildreiecks, verweist auf das jeweilige Verpackungsmaterial und ist somit das informierende Kennzeichnungselement.
Unter dem Symbol befindet sich häufig zudem noch folgendes Element:
- Das Materialkürzel: Gibt an, zu welcher Werkstoffgruppe dieses gehört und besteht aus zwei bis vier Buchstaben.
Die verschiedenen Gruppen sind Kunststoffe, Pappe und Papier, Metalle, Holz, Textilien, Glas und des Weiteren Verbundstoffe.
Doch woher kommen diese Recyclingcodes?
Das ursprüngliche Recycling-Symbol wurde von Gary Anderson im Rahmen eines Logo-Design-Wettbewerbs im Jahr 1970 entworfen. Die ursprüngliche Idee für das Symbol war es, ein solches für Recyclingpapier zu erstellen.
Die heutigen Recyclingcodes mit Nummer- und Materialkürzel wurden erstmals 1988 von der Society of Plastic Industry (SPI) veröffentlicht. 2013 wurde das Symbol in ein einfaches Dreieck umgewandelt. Heut dient der Code als internationale Bezeichnung der Materialeigenschaften sowie zur Kennzeichnung von Verpackungen.
Das System wurde auch in der Europäischen Union – gemäß der Entscheidung 129/97/EG – eingeführt.
Ein Recyclingcode gibt Ihnen Informationen zum Verpackungsmaterial. Das kann bei 2 Dingen hilfreich sein:
- bei der Kaufentscheidung, wenn Sie Verpackungsmaterial für Lebensmittel kaufen möchten, oder
- bei der Abfalltrennung.
Gesetzliche Vorgaben in EU-Ländern & freiwillige Kennzeichnung in Deutschland
In Deutschland besteht bei Lebensmittelverpackungen noch keine Kennzeichnungspflicht durch Recyclingcodes. Das bedeutet, die Kennzeichnung erfolgt auf freiwilliger Basis. Wenn gekennzeichnet, ist im deutschen Verpackungsgesetz (VerpackG § 6, Anlage 5) geregelt, welche Materialien mit welchen Recyclingnummern und Kürzeln ausgewiesen werden.
Die allgemein anerkannten Recyclingcodes im Detail
In der Verpackungsbranche für Lebensmittel stehen im Wesentlichen folgende Materialbereiche im Fokus: Kunststoffe, Pappe und Papier, Metalle sowie Holzmaterial.
Kunststoffe
Polyethylenterephthalat (PET) ist ein sehr stabiler Kunststoff, der sich nicht dehnen lässt. Bekannt ist PET vor allem als Material von Getränkeflaschen – seine hohe Barriereeigenschaft bewahrt auch Kohlensäure. PET verfügt über eine hohe Aromadichte und eine sehr gute Fettbeständigkeit. Es kann zudem mit anderen Kunststoffen oder Aluminium beschichtet, bedampft oder in Form von Verbundmaterialien eingesetzt werden. Außerdem ist es recyclingfähig und vielseitig verwendbar. Im Lebensmittelbereich ist PET beispielsweise bei Tragetaschen aus rPET (recyceltem PET), Bechern, Deckeln, Schalen oder Servierplatten im Einsatz.
HDPE auch PE-HD, steht für Polyethylen high-density (PE mit hoher Dichte). Der Kunststoff ist milchig und zugleich sehr reißfest – wodurch es auch in sehr dünnen Folienstärken hergestellt wird. Das Material eignet sich außerdem sehr gut zum Schweißen.
Aus HDPE werden Beutel wie z. B. Flachbeutel oder Seitenfaltenbeutel sowie Einlagesäcke oder Hemdchentragetaschen, die trotz sehr geringer Folienstärke eine hohe Festigkeit erreichen, produziert.
Polyvinylchlorid (PVC) hat eine sehr gute Reißfestigkeit. Es ist beständig gegen Salzlösungen, teilweise auch konzentrierte Säuren, Laugen, Lösungsmittel, Fette und Alkohol. PVC findet man beispielsweise als Hauptmaterial bei Frischhaltefolien oder auch bei Packbändern/Selbstklebebändern. Es ist extrem reißfest, atmungsaktiv und hat einen besonders guten Halt.
LDPE, auch PE-LD, steht für Polyethylen low-density (PE mit geringer Dichte). LDPE-Folie ist sehr elastisch, durchstoßsicher sowie lichtdurchlässig. LDPE findet Verwendung bei Beuteln aller Art, Frischhaltefolien oder Tragetaschen. Dickere und stabile Müllbeutel sind ebenfalls oft aus diesem Material hergestellt.
Polypropylen (PP) ist ein eher junger Kunststoff mit folgenden Eigenschaften: höhere Steifigkeit, Härte und Festigkeit als PE. PP ist ein Thermoplast, das sich bei bestimmten Temperaturen einfach verformen lässt und geruchlos ist. Wegen seiner guten Barriere-Eigenschaften gegenüber Fett und Feuchtigkeit gehört es zu den mit am meisten verwendeten Kunststoffen bei Lebensmittelverpackungen, beispielsweise als Menü- / Siegelschale, Becher, Deckel oder Beutel.
Polystyrol (PS) zählt zu den ältesten Kunststoffen und hat eine relativ hohe Gas- sowie Wasserdampfdurchlässigkeit. Da es formstabil und sehr klar ist, erinnert es an Glas. Je nach Einsatzzweck wird es in der Verarbeitung gespritzt, tiefgezogen oder geschäumt. Hauptsächlich wird es beispielsweise für Einwegtrinkbecher, Deckel oder Menüboxen eingesetzt.
Das 3R-Prinzip
reduce, reuse, recycle
reduzieren, wiederverwenden, recyceln
Der Schlüssel zur Umweltfreundlichkeit beinhaltet das 3R-Prinzip. Reduzieren und Wiederverwenden von Material sind die ersten beiden Schritte. Außerdem ist es wichtig, Recyclingmaterial – wo immer möglich – einzusetzen. Schlussendlich gelangt alles an den Punkt, am dem es ausgedient hat und nicht mehr benötigt wird. Dies ist der Moment wo das Rezyklieren zum Einsatz kommt und die Ressourcen für die nächste Bestimmung verfügbar gemacht werden.
Pappe & Papier
Der Code PAP 20 im Umweltzeichen steht für das Material Wellpappe. Papier, Karton und Pappe sind das am häufigsten verwendete Verpackungsmaterial. Es wird frisch aus Zellulosefasern des Rohstoffes Holz und zunehmend aus recyceltem Papier oder Karton hergestellt. Mit einer Innenbeschichtung (Verbundkarton) versehen, sind die Kartonagen auch für nicht-trockene und fetthaltige Lebensmittel geeignet. Aus Pappe werden beispielsweise Pizza-Kartons, Teller, Becher, Deckel, diverse Schalen, Geschenkschachteln oder Abfallsammler gefertigt.
Das Materialkürzel PAP 21 steht für «Sonstige Pappe». Eingesetzt wird es bei Burger-Boxen, Pommes-Schütten, Snack-Faltboxen, Pappteller oder -schalen, Besteck aus Zellulose sowie Tragehilfen für Becher.
Papier hat die Recyclingnummer 22. Darunter fallen beispielsweise der Ovenbag, Warmhaltebeutel, Papierfaltenbeutel, Snack-Taschen, Trinkhalme aus Papier, Servietten oder Tragetaschen aus Kraftpapier. Sobald ein Verbundmaterial wie Kunststoff oder Ähnliches vorhanden ist, muss dies vom Papier getrennt und separat entsorgt werden.
Aluminium
Aluminium, kurz Alu, ist nicht nur als Dose sondern auch in Form von Folien, Menüschalen oder Deckeln häufig anzutreffen. Das Material hat eine gute Wärmeisolierung und zugleich einen hohen Aromaschutz. Zudem ist es backofen- und tiefkühlgeeignet.
Holz
Holz ist der nachwachsende & CO₂-neutrale Rohstoff für eine Vielzahl an nachhaltigen Verpackungen. Sind die Verpackungen zudem mit einer PEFC- oder FSC®-Zertifizierung gekennzeichnet, wird bescheinigt, dass der Forstbetrieb sowie die weiterverarbeitenden Unternehmen verantwortungsvoll mit dem Rohstoff Holz umgegangen sind. Aus Holz werden beispielweise Backformen, Besteck oder Rührstäbchen hergestellt.
Es gibt – neben den oben beschriebenen, wichtigen Codes für Lebensmittelverpackungen – auch noch weitere Recyclingcodes:
Metalle
Eisen / Stahl
Holzmaterialien
Kork
Textilien
Baumwolle
Jute
Glas
Farbloses Glas
Grünes Glas
Braunes Glas
Verbundstoffe
Papier und Pappe / verschiedene Metalle
Papier und Pappe / Kunststoff
Papier und Pappe / Aluminium
Papier und Pappe / Weißblech
Papier und Pappe / Kunststoff / Aluminium
Papier u. P. / Kunststoff / Aluminium / Weißblech
Kunststoff /
Aluminium
Kunststoff /
Weißblech
Kunststoff / verschiedene Metalle
Glas /
Kunststoff
Glas /
Aluminium
Glas /
Weißblech
Glas / verschiedene Metalle
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